FC Bayern München - SC Freiburg 0:0
Bayern München: Kahn (2,5) - Helmer (4) - Babbel (5), Kuffour (3) - Basler (2,5) - D. Hamann (4), Münch (5) - Zickler (5), Witeczek (4) - Klinsmann (4), Rizzitelli (2,5) - Trainer: Trapattoni
SC Freiburg: Schmadtke (1,5) - Sundermann (2,5), Korell (3,5), Vogel (3) - Frontzeck (3,5) - Buric (3,5), Sternkopf (4) - Kohl (4,5) - Heidenreich (4,5) - Jurcevic (4), Spies (2,5) - Trainer: Finke
Eingewechselt:  46. Scholl (3) für D. Hamann, 54. Jancker (4) für Zickler, 80. Lakies für Klinsmann - 74. Rath für Kohl, 81. Guezmir für Heidenreich, 82. Freund für Sternkopf
Chancenverhältnis: 12:4
Schiedsrichter: Fleske (Schönow), Note 2,5 - Pfiff bei einigen Zweikämpfen zu kleinlich, hatte ansonsten mit der harmlosen Partie keine Probleme.
Zuschauer: 63000 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Jancker - Heidenreich, Schmadtke
Spielnote: 4
Spieler des Spiels: Schmadtke
Analyse
Gleich auf vier Positionen mußte Bayern-Coach Trapattoni sein Team umbauen: Helmer rückte für den gesperrten Matthäus auf die Liberoposition, Münch und Witeczek besetzten für die ebenso gesperrten Ziege und Nerlinger die linke Mittelfeldseite, Basler kehrte für den verletzten Strunz ins zentrale Mittelfeld zurück. Bei den Freiburgern kam lediglich Sternkopf für Zeyer (Fußverletzung).

20 Minuten lang schien es nur eine Frage der Zeit für den Führungstreffer der Bayern zu sein. Der Rekordmeister legte eine entschlossene Anfangsphase hin, setzte die stark defensiv eingestellten Gäste mit konsequent geführten Zweikämpfen und gefälligem Kombinationsspiel stark unter Druck.

Weil auch Libero Helmer über links und Manndecker Babbel über rechts mit anschoben und in der Spitze vor allem der lauf- und spielfreudige Rizzitelli immer anspielbar war, kamen die Bayern zwangsläufig zu Torchancen. Doch Freiburgs starker Torhüter Schmadtke (gegen Basler und mehrfach gegen Rizzitelli) sowie der Torpfosten (gegen Klinsmann) verhinderten einen Treffer.

Fortan allerdings ließ vor allem die Laufbereitschaft der Hausherren erschreckend nach, das Spiel erstarrte in Berechenbarkeit. Ohne Tempowechsel und Überraschungseffekt waren die engagierten und nun in der Defensive von Libero Korell gut organisierten Freiburger nicht in Verlegenheit zu bringen.

Zu sehr drängten die Bayern durch die Mitte, weil rechts Zickler die Außenbahn nicht hielt und immer wieder ins Zentrum zog. Links klebte Münch zwar an der Außenlinie, allerdings nutzte er seine Räume nie konsequent und brachte unkonzentriert den Spielfluß oft zum Stocken. Zudem ließ sich Basler viel zu weit fallen, zwischen dem Regisseur und den Stürmern klaffte eine zu große Lücke.

Nach der Pause schaffte Dribbler Scholl diese Bindung, doch im Angriffszentrum fehlte nach der Einwechslung Janckers als dritte Spitze der nötige Raum, da auch Klinsmann und Rizzitelli nicht auf die Flügel ausweichen. Unter diesem Aspekt war auch die Auswechslung Klinsmanns nachzuvollziehen.

Freiburg bot ein starkes Teamwork, verhielt sich in der Defensive und 70 Minuten lang auch bei Gegenstößen geschickt. Sundermann überzeugte mit Zweikampfstärke, Frontzeck ließ Zickler keinen Stich. Buric arbeitete gewohnt viel (und hatte Pech mit einem Pfostenschuß), Jurcevics Laufpensum war erneut groß. In der Spitze war Spies stets anspielbar und setzte seine Nebenleute gut ein. Mit zunehmender Spieldauer jedoch vermasselte der SC sich selbst gute Konteransätze durch unpräzise, zu hektische Kombinationsversuche (Kohl).

Es berichten Michael Pfeifer, Peter Nickel und Karlheinz Wild
© Olympia-Verlag