Borussia Dortmund - FC
Bayern München 0:2 (0:2) |
Di., 11.11.1997: Bundesliga 17.Spieltag
in Dortmund |
Borussia
Dortmund: Klos (4) - Reuter (5,5), Feiersinger (5), Cesar (3,5) -
Kirovski (4), Paulo Sousa (3), Freund (4), Heinrich (4) - Möller (4,5), But (4,5)
- Gambo (5) - Trainer: Scala |
FC Bayern
München: Kahn (3) - Babbel (3), Helmer (2), Kuffour (3) -
D. Hamann (2),
Nerlinger (3) - Basler (4), Tarnat (3,5) - Scholl (2) - Jancker (2,5),
Élber (3) - Trainer: Trapattoni |
Tore:
0:1 Jancker (36., Vorarbeit Élber), 0:2 Élber (40., Basler) |
Eingewechselt: 46. Zorc (4,5) für Freund, 58. Timm (3,5) für Gambo - 31. Fink (3) für Scholl,
76. Zickler für Élber |
Chancenverhältnis: 2:6 |
Schiedsrichter: Strampe (Handorf), Note 2 - Immer auf Ballhöhe und bei
den wenigen strittigen Szenen mit richtigen Entscheidungen. |
Zuschauer: 55.000
(ausverkauft) |
Gelbe Karten: Feiersinger,
Paulo Sousa - D. Hamann |
Spielnote: 4 |
Spieler des
Spiels: Helmer |
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Analyse |
Dortmunds Trainer
Scala mußte auf den angeschlagenen Booth (Wadenverletzung) verzichten,
brachte dafür notgedrungen den erst 19jährigen Gambo als einzige Spitze.
Sein Kollege Trapattoni versetzte Fink auf die Bank, ließ dafür Kuffour
wieder Manndecker spielen. Im Mittelfeld tauschten Basler und Scholl die
Plätze: Basler rückte auf die rechte Außenbahn, Scholl ins zentrale
Mittelfeld. Eine Maßnahme, die vor allem Scholl zugute kam, der bis zu
seiner Verletzung nach einer halben Stunde einen riesigen Aktionsradius
hatte, überraschenderweise meistens von Sousa übernommen wurde, von dem
Portugiesen aber nicht ausreichend kontrolliert werden konnte. Sousas
Stärken liegen ganz klar im Spielaufbau, was er mit vielen guten Ansätzen
zeigte; er wurde aber von seinen Mitspielern kaum unterstützt. Auf den
Außenbahnen setzten sich die Bayern nicht wie erhofft in Szene, weil Basler
von Heinrich in seinem Tatendrang gebremst wurde, erst nach Scholls
Ausscheiden (da rückte er in die Mitte, der eingewechselte Fink übernahm
Möller, Babbel spielte gegen Heinrich) bessere Ansätze zeigte. Und auf links
machte Kirovski Tarnat das Leben schwer. Aber das hinderte die besser
gestaffelten und besser abgestimmten Bayern nicht, im Westfalenstadion das
Geschehen total zu kontrollieren: Die Tore fielen fast zwangsläufig aus der
Überlegenheit der Gäste, die nach der Pause gleich mehrere Gänge
zurückschalteten, dem BVB damit ein Debakel ersparten. Zielstrebig waren in
den zweiten 45 Minuten nur noch der umsichtige Helmer mit gutem
Stellungsspiel in der Abwehr und klugem Spielaufbau, der zweikampfstarke
D. Hamann und Jancker, der immer den Ball forderte und gut verarbeitete. Das
Manko der Bayern: Konter wurden überhastet und überheblich abgeschlossen,
Torchancen nicht mehr konsequent genutzt. Dortmund setzte den Münchnern
wenigstens nimmermüden Einsatz entgegen, kam allerdings nur selten zu
Chancen, weil Gambo in der Spitze zwar äußerst engagiert mitspielte, die
vordere Position aber nicht besetzte, und damit der Anspielpunkt für die
Mittelfeldspieler fehlte. Vor allem in den ersten 45 Minuten mußten häufig
Dortmunder Angriffe gestoppt werden, weil es keine Chance für den Paß in die
Tiefe gab. Zudem tauchte Möller, in der ersten Hälfte noch mit Ideen, nach
dem Seitenwechsel unter, als er von Fink beschattet wurde. In der
Schlußphase beorderte Trainer Scala Kirovski in die vorderste Linie, Timm
sollte auf rechts für Druck sorgen. Aber gegen die abgeklärten Bayern
blieben alle Versuche aussichtslos. |
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