FC Bayern München - Borussia Dortmund 4:0 (0:0)
Sa., 09.05.1998: Bundesliga 34.Spieltag in München
FC Bayern München: Kahn (2,5) - Babbel (3), Matthäus (2), Helmer (3) - Lizarazu (2,5) - Fink (3), Nerlinger (4), Tarnat (3,5) - Basler (4) - Jancker (4), Scholl (1,5) - Trainer: Trapattoni
Borussia Dortmund: Klos (3) - Freund (3,5), Binz (4), Kohler (3) - Reuter (3), But (4) - Timm (3,5), Ricken (5), Heinrich (4) - Gambo (5), Chapuisat (4) - Trainer: Scala
Tore:  1:0 Scholl (47., Vorarbeit Helmer), 2:0 Matthäus (48., Lizarazu), 3:0 Élber (83., Strunz), 4:0 Élber (90., Tarnat)
Eingewechselt:  50. Élber (1,5) für Jancker, 66. Strunz für Basler, 68. Rizzitelli für Scholl - 68. Zorc für Gambo, 71. Pedersen für Timm
Chancenverhältnis: 9:5
Schiedsrichter: Keßler (Höhenkirchen), Note 2,5 - arg kleinlich, völlig überzogene gelbe Karte für Basler, ansonsten immer mit richtigen Entscheidungen
Zuschauer: 63.000 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Basler, Élber - Binz
Bes. Vorkommnisse: Kahn hält Foulelfmeter von Reuter (34.)
Spielnote: 2,5
Spieler des Spiels: Scholl
 
Analyse
Gefährden konnten die Borussen die Bayern-Deckung lange Zeit nicht: Gambo setzte sich überhaupt nicht durch, Chapuisat hielt sich in seinem Bemühen ebenfalls vornehm zurück, und der lauf- wie formschwache Riken erzielte aus der offensiven Mittelfeldzentrale keinerlei Wirkung. Da auch von Heinrich wenig Initiative ausging und Binz den Libero rein defensiv interpretierte, waren Reuter, Freund und Kohler (Lattenkopfball) noch die effektivsten Offensivkräfte der Borussia. Manndecker Freund war es schließlich auch, der mit einer feinen Einzelaktion, Bayernlibero Matthäus zu einem elfmeterreifen Foul zwang. Doch symptomatisch für die wenig zielstrebige Vorstellung des BVB scheiterte Reuter mit dem fälligen Strafstoß an Kahn (33.) Die Dortmunder Harmlosigkeit im Angriff (Ausnahme: eine kurze Phase zwischen dem zweiten und dritten Münchner Treffer) erlaubte den Münchnern eine großzügige Abwehrarbeit, verteidigt wurde meist Mann gegen Mann. Babbel - insbesondere in der ersten Halbzeit - über rechts und vor allem Matthäus schalteten sich nach vorne ein. Letzteres war auch dringend erforderlich, weil Nerlinger seine Rolle zentral meist defensiv interpretierte und daneben weder der zwar fleißige Fink (halbrechts), noch Tarnat (halblinks) ausreichend initiativ, geschweige denn kreativ wurden. Lediglich Lizarazu auf der linken Außenbahn gab den Münchner Offensivbemühungen einige Impulse, bei seinem Gegenüber, Basler auf rechts, blieb vieles wegen unbefriedigenden Laufpensums nur Stückwerk. In der Spitze präsentierte sich Münchens Bester, Mehmet Scholl, lauffreudig und stets torgefährlich (ein Tor, zwei Lattentreffer). Kollege Jancker war dagegen bei Kohler in guten Händen. Besser machte es später Élber, dem gegen resignierende Dortmunder in der Schlussphase noch zwei Treffer gelangen.
 
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