Bayern-Trainer Trapattoni änderte seine
Anfangsformation gegenüber der 0:1-Niederlage gegen Kaiserslautern
gleich auf drei Positionen. Für Lizarazu spielte Tarnat auf der linken
Außenbahn, Nerlinger im defensiven Mittelfeld für Fink. D. Hamann rückte
neu auf die zentrale Mittelfeldposition, für ihn mußte Basler auf die
rechte offensive Seite. Scholl fiel aus dem Team.
Bongartz auf Gladbacher Seite mußte die Elf, die beim HSV ein 2:2
geholt hatte, nur auf einer Position ändern. Für Andersson (Länderspiel
mit Schweden gegen Litauen, 1:0) rückte Paßlack in die Viererkette der
Borussen.
Lupescu und Witeczek im defensiven Mittelfeld versuchten, die Bayern
bereits früh vor der Viererkette zu stellen, so daß der Meister verstärkt
den Erfolg über die Flügel suchen mußte. Basler - mit einigen schöpferischen
Pausen - über rechts und Tarnat, der Chiquinho auf dem linken Flügel
in der Defensive band, brachten die Gladbacher ein ums andere Mal in
Schwierigkeiten.
Auffällig die Abstimmungsprobleme in der Innenverteidigung der
Borussen, das Fehlen von Abwehrchef Andersson machte sich besonders bei
hohen Bällen und Standardsituationen bemerkbar. Helmer und Matthäus
schalteten sich in der ersten Hälfte nach dem Gladbacher Führungstreffer
verstärkt in die Offensivbemühungen der Bayern ein, brachten das
Kombinationsspiel zum Laufen und sorgten dafür, daß die Hausherren
Schwierigkeiten hatten, zu einem konstruktiven Aufbau zu finden. Zu
statisch die Grundaufstellung der Gladbacher, zuwenig rückten die
Defensivspieler bei eigenem Ballbesitz nach vorn. Sie verlegten sich
aufs Kontern, hatten jedoch kurz vor dem Halbzeitpfiff durch Lupescu die
Chance zum 2:0. Nach der Pause drehten die Bayern auf, schnürten die
Borussen in der eigenen Hälfte ein, kamen zu vielen Chancen.
Folgerichtig der Ausgleich durch Strunz.
Eine erneute Umstellung in der Gladbacher Viererkette war vonnöten, als
Klinkert nach einer knappen Stunde verletzt (Muskelfaserriß in der
linken Wade) ausscheiden mußte. Für ihn rückte Fournier in die
Innenverteidigung.
Trapattoni versuchte, mit der Einwechslung von Scholl und Fink noch mehr
Druck zu erzeugen. Scholl durfte im gegensatz zu Basler auf der
zentralen Mittelfeldposition agieren. Die Folge: Chancen zuhauf, die
Borussen-Abwehr geriet ins Schwimmen. Einziger ruhender Pol und somit
Retter des schmeichelhaften Unentschiedens: Torhüter Uwe Kamps, der
mehrere Hockkaräter zunichte machte, zudem bei einigen Aktionen, die
die Bayern zu hektisch und ohne letzte Konsequenz abschlossen, Glück
hatte. |