FC Bayern München 2:0 (1:0) 1. FC Nürnberg
 
Sa., 28.11.1998
Bundesliga
15.Spieltag
München
Olympiastadion
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Taktische Aufstellungen
FC Bayern München: Kahn (3) - Linke (3,5), Helmer (3,5) - Strunz (3,5), Lizarazu (2,5) - Jeremies (3) - Fink (4) - Effenberg (4) - Basler (3,5) - Élber (2), Jancker (4,5) - Trainer: Hitzfeld
1. FC Nürnberg: Hilfiker (3) - Lösch (3) - Grasser (5), Täuber (4) - Rahner (3,5) - Günther (4) - Nikl (4), F. Baumann (2,5) - Gerber (4,5) - Wiesinger (3) - Kurth (4,5) - Trainer: Reimann
Tore:  1:0 Élber (36., Linksschuss), 2:0 Lizarazu (63., Linksschuss, Vorarbeit Basler)
Eingewechselt:  68. Zickler für Jancker, 71. Salihamidzic für Basler, 78. Tarnat für Effenberg - 46. Skoog (4) für Nikl, 46. Polunin (5) für Grasser, 68. Weigl für Günther
Chancenverhältnis: 9:4
Eckenverhältnis: 12:6
Schiedsrichter: Dardenne (Nettersheim), Note 4 - zeigte Günther (61.) eine unberechtigte Gelbe Karte, übersah zudem Linkes derbe Attacke gegen Lösch am Bayern-Strafraum, außerdem ging dem Freistoß zum 2:0 kein Foul von Täuber gegen Jancker voraus
Zuschauer: 63.000 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Effenberg - Günther, Lösch, Täuber
Spielnote: 4
Spieler des Spiels: Élber - Spielfreudig und stets anspielbar, ständig (tor)gefährlich
 
Analyse

Personal: Bayern-Trainer Hitzfeld stellte gegenüber dem Champions-League-Spiel gegen Kopenhagen erheblich um: Linke und Helmer ersetzten als Innenverteidiger Matthäus und Kuffour, Fink rückte für Tarnat ins halblinke Mittelfeld, Jancker stürmte statt Zickler. Zudem wurde Strunz auf die rechte Abwehrseite positioniert, wo Babbel weichen mußte; Effenberg kehrte ins Team zurück. Auch der Club begann stark verändert: Anstelle des Sturm-Duos aus der Wolfsburg-Partie, Kuka und Skoog, war diesmal Kurth die einzige Spitze, auf der linken Bahn spielte Gerber statt Bürger. Aufgrund der defensiveren Ausrichtung mußte Polunin auf die Bank. Täuber und Lösch, der erstmals Baumanns Libero-Part übernahm, standen neu im Team.

Taktik: FCN-Trainer Reimann hatte seine Mannschaft ganz auf Defensive eingestellt: Vor Libero Lösch nahmen Grasser (gegen Élber), Täuber (Jancker) und Rahner (Basler) die Münchner Angreifer in Manndeckung, Wiesinger und Lizarazu trafen auf der anderen Flanke zu einem interessanten Duell aufeinander. Im Zentrum sicherten Baumann, Nikl und Günther im Raum ab, verschoben sich zur ballnahen Seite. Nürnbergs Spiel war auf Konter ausgelegt, aber bei nur einer Spitze und einem lahmen linken Flügel wirkungslos. Bei Ballbesitz des FC Bayern zog sich der Club weit in die eigene Hälfte zurück. Die Bayern begannen mit klassischer Viererabwehr auf einer Linie, aus der sich immer wieder die einzelnen Spieler nach vorne lösten. Jeremies zog sich jedoch nach dem Führungstreffer zur Absicherung ins Abwehrzentrum zurück. Die Münchner versuchten nur zuweilen in der Nürnberger Hälfte den Spielaufbau der Gäste zu stören.

Spielverlauf: Bis zu Grassers Fehler bei Élbers 1:0 ging die Nürnberger Defensivtaktik auf. Die Bayern bewegten sich - außer Élber - zu wenig. Im Mittelfeldzentrum mangelte es an überraschenden Ideen. Nach dem Seitenwechsel verstärkte Reimann die Offensive: Skoog agierte als zweiter Stürmer, Polunin spielte hinter den Spitzen - ohne Effekt. Rahner übernahm anstelle von Grasser die Bewachung Élbers, Gerber spielte links gegen Basler. Hilfikers Fehler, der Baslers Freistoß nach vorne abprallen ließ, entschied die Partie endgültig.

Fazit: Ein verdienter, wenn auch glanzloser Sieg der Münchner, die ihren Aufwand gegen eine zu harmlose Club-Elf auf das Nötigste beschränkten.

 
Quelle: www.kicker.de