Borussia Dortmund 2:2 (2:0) FC Bayern München
 
Sa., 03.04.1999
Bundesliga
24.Spieltag
Dortmund
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Taktische Aufstellungen
Borussia Dortmund: Lehmann (2,5) - Reuter (2,5), Kohler (3) - K. Baumann (4), Dede (3) - Stevic (2), Nerlinger (3) - Möller (4) - Ricken (3,5) - Herrlich (2), Chapuisat (4,5) - Trainer: Skibbe
FC Bayern München: Kahn (2) - Linke (2,5), Helmer (2), Kuffour (5) - Strunz (5), Fink (3), Tarnat (4) - Effenberg (3) - Basler (5), Scholl (2) - Jancker (2,5) - Trainer: Hitzfeld
Tore:  1:0 Herrlich (13., Rechtsschuss, Vorarbeit Ricken), 2:0 Herrlich (32., Rechtsschuss, Nerlinger), 2:1 Zickler (58., Rechtsschuss, Jancker), 2:2 Jancker (63., Rechtsschuss, Tarnat)
Eingewechselt:  53. Feiersinger (3) für Chapuisat, 59. But (4) für Nerlinger, 83. Salou für Herrlich - 46. Salihamidzic (3,5) für Strunz, 46. Zickler (3) für Basler, 79. Daei für Jancker
Chancenverhältnis: 6:5
Eckenverhältnis: 4:4
Schiedsrichter: Heynemann (Magdeburg), Note 3 - Souveräner Leiter, erkannte aber fälschlicherweise auf Strafstoß zugunsten der Dortmunder.
Zuschauer: 68.600 (ausverkauft)
Rote Karten: Kuffour (36., grobes Foulspiel)
Gelb-Rote Karten: Reuter (51.)
Gelbe Karten: Nerlinger - Linke, Strunz
Besondere Vorkommnisse: Kahn hält Foulelfmeter von Ricken (77.)
Spielnote: 2
Spieler des Spiels: Scholl - Schlüsselfigur in der zweiten Hälfte, Motor der Münchner, kaum vom Ball zu trennen.
 
Analyse

Personal: Michael Skibbe ersetzte gegenüber der Partie in Wolfsburg Feiersinger und Barbarez durch Reuter und Herrlich. Bei den Bayern baute Ottmar Hitzfeld Kuffour, Basler und Jancker in die Anfangsformation ein; zuletzt gegen Bremen waren Jeremies (Muskelprobleme im rechten Oberschenkel), Zickler und Daei noch erste Wahl gewesen. Helmer, der beim Sieg über Werder links verteidigt hatte, spielte Libero.

Taktik: Mit einer Dreier-Abwehr (plus Libero) reagierte Borussia auf die Strategie des Spitzenreiters, der sein aus Basler (Grundposition rechts), Jancker (zentral) und Scholl (links) bestehendes Sturm-Trio rochieren ließ. Davon unbeeindruckt hielten Dortmunds Verteidiger die Stellung: Baumann auf der rechten Seite, Kohler in der Mitte und der nach hinten zurückbeorderte Dede links. Im Kernbereich des Mittelfeldes heftete sich Stevic an Effenbergs Fersen, Nerlinger schottete im halblinken Terrain ab. Auf der Gegenseite praktizierte auch München die Raumdeckung - mit Linke (rechts) und Kuffour (links), die in ihrer Zone die BVB-Stürmer Herrlich und Chapuisat übernahmen. Zu Möller orientierte sich Fink.

Spielverlauf: Mit entschlossener Zweikampfführung und druckvollem Passspiel (glänzend: Stevic) beherrschte Borussia die Bayern in allen Belangen. Forciertes Flügelspiel, besonders über Ricken, erwies sich als probates Mittel, um die konfuse linke Defensivseite (Kuffour, Tarnat) der Münchner bloßzustellen. Wie von einem Betonmischer durchgeschüttelt wurde der Tabellenführer. Trotzdem schafften die Bayern, die nach Kuffours Platzverweis den Libero auflösten (Helmer spielte gegen den Mann) und an dieser Ausrichtung auch nach Reuters Gelb-Roter Karte festhielten, die Wende: Effenberg, der zunächst fest an Stevics Haken gezappelt hatte, entzog sich dem Zugriff seines Widerparts immer häufiger. Gravierender bei den aggressiveren und rechts neuformierten Bayern (Zickler, Salihamidzic) wirkte sich der Rollentausch des dribbelstarken Scholls aus. Untätig sahen die Dortmunder zu, dass er seinen Tätigkeitsbereich in die Mitte verlegte und dort seine Qualitäten ausspielte.

Fazit: Eine rassige Partie mit hohem Unterhaltungswert. Dortmund fehlt noch die taktische Reife, Bayern zeigte tolle Moral.

 
Quelle: www.kicker.de