Eintracht Frankfurt 1:0 (1:0) FC Bayern München
 
Sa., 31.10.1998
Bundesliga
10.Spieltag
Frankfurt
     
Taktische Aufstellungen
Eintracht Frankfurt: Nikolov (2,5) - Hubtchev (3) - Bindewald (3), Kutschera (3) - Pedersen (3) - Brinkmann (5), Schur (3), R. Weber (1,5) - B. Schneider (4), Sobotzik (2,5) - Yang (4) - Trainer: Ehrmanntraut
FC Bayern München: Kahn (3) - Matthäus (3,5) - Babbel (3), Kuffour (3) - Lizarazu (2) - Strunz (5), Jeremies (2) - Effenberg (5,5) - Basler (2,5) - Jancker (4), Salihamidzic (4,5) - Trainer: Hitzfeld
Tore:  1:0 Sobotzik (32., Rechtsschuss, Vorarbeit R. Weber)
Eingewechselt:  64. Zampach für Brinkmann, 76. Pisont für Pedersen, 79. Westerthaler für Yang - 37. Linke (3) für Babbel, 46. Daei (3,5) für Kuffour, 69. Zickler für Salihamidzic
Chancenverhältnis: 4:6
Eckenverhältnis: 5:9
Schiedsrichter: Weber, Hans-Jürgen (Essen), Note 1 - bot eine absolut fehlerfreie und sehr souveräne Leistung.
Zuschauer: 58300 (ausverkauft)
Gelb-Rote Karten: Jancker (61.)
Gelbe Karten: B. Schneider, Bindewald, R. Weber, Schur - Effenberg, Strunz
Spielnote: 3
Spieler des Spiels: R. Weber - War das kämpferische Vorbild, sowohl gegen Strunz als auch später gegen Effenberg klarer Zweikampfsieger, trug immer wieder das Spiel nach vorne, bereitete das Siegtor vor.
 
Analyse

Personal: Bei Frankfurt kehrten Weber nach Knieverletzung und Sobotzik nach Rot-Sperre zurück, Neuzugang Pedersen gab seinen Einstand. Jancker ersetzte beim FC Bayern den gelbgesperrten Élber. Dazu kehrten nach Verletzung Matthäus und Strunz (für Tarnat und Fink) in die Anfangsformation zurück, in der nach dem Pokalsieg in Duisburg diesmal Kuffour für Linke, Salihamidzic für Daei und Basler wieder für Zickler zum Zug kamen.

Taktik: Die Eintracht begann vor Libero Hubtchev mit einer Dreier-Abwehrreihe, die allerdings nicht im Raum, sondern in direkter Manndeckung agierte. Pedersen übernahm dabei die Sonderbewachung Baslers. Auf Frankfurts einzige Sturmspitze kam Münchens taktische Reaktion erst nach der Pause, als mit Kuffour der zweite Manndecker ausgewechselt wurde. Jeremies mußte seine Position als Abwehr-Organisator wieder an Matthäus abtreten und ging ins defensive Mittelfeld. Trainer Hitzfeld brachte während der 90 Minuten das ihm zur Verfügung stehende Angriffspersonal komplett zum Einsatz. Élber war freilich nicht zu ersetzen, zumal der lauf- und zweikampfschwache Effenberg weder sich noch die Stürmer in Szene setzen konnte.

Spielverlauf: Der FC Bayern begann mit aufreizender Gelassenheit, die Eintracht mit großem Respekt. So kamen lange Zeit kein Tempo und Druck hinter die auf beiden Seiten zunächst ganz auf Ballkontrolle konzentrierten Aktionen. Nach Sobotziks Führungstor zeigte München mehr Tatendrang und erhöhte nach der Pause den Druck. Frankfurt kämpfte aber bravourös und behielt kühlen Kopf, um sich immer wieder zu befreien und nach vorne zu orientieren. Begünstigt wurde dies durch Janckers Platzverweis, zumal Matthäus seine Position als letzter Mann auch jetzt nicht aufgab, um für personelle Gleichzahl im Mittelfeld zu sorgen. Das einzige Manko der Eintracht bei ihrer stärksten Saisonleistung: die Überzahlangriffe wurden nicht entschlossen genug zu Ende geführt. Ein Vorwurf, den sich auch der quirlige und spielstarke Sobotzik sowie vor allem Schneider im offensiven Mittelfeld gefallen lassen müssen.

Fazit: Frankfurt war das geschlossenere Team. Bei den Bayern herrschte dagegen vor allem in Sachen Arbeitsaufwand ein zu großes Gefälle zwischen den unermüdlichen Lizarazu und Jeremies sowie dem fast desinteressiert wirkenden Effenberg.

 
Quelle: www.kicker.de