SV Werder Bremen 0:1 (0:0) FC Bayern München
 
Sa., 26.09.1998
Bundesliga
6.Spieltag
Bremen
     
Taktische Aufstellungen
SV Werder Bremen: Rost (3) - Trares (3) - Wojtala (3), Todt (3,5) - Wiedener (2) - Maximow (3,5), Eilts (2,5) - Roembiak (4), Wicky (3,5) - Bode (2,5), Frings (4) - Trainer: Sidka
FC Bayern München: Kahn (2) - Matthäus (3) - Babbel (3), Linke (2,5) - Strunz (3,5), Jeremies (3), Lizarazu (3) - Effenberg (2,5) - Salihamidzic (3,5) - Élber (1,5), Daei (4) - Trainer: Hitzfeld
Tore:  0:1 Élber (87., Rechtsschuss, Vorarbeit Linke)
Eingewechselt:  72. A. Herzog für Frings, 80. Kunz für Wiedener, 84. Flo für Maximow - 72. Jancker für Daei, 82. Tarnat für Salihamidzic, 89. Kuffour für Effenberg
Chancenverhältnis: 8:9
Eckenverhältnis: 10:5
Schiedsrichter: Berg (Konz), Note 3,5 - annullierte fälschlicherweise Élbers erstes Tor wegen Abseits, hätte auch Roembiak Gelb zeigen müssen
Zuschauer: 36.000 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Wojtala - Babbel, Élber
Spielnote: 3
Spieler des Spiels: Élber - Gefährlich und kaltschnäuzig, Schütze des Goldenen Tores.
 
Analyse

Personal: Bremens Trainer Sidka, der zudem auf Frey (Gelb- rote Karte) und Bogdanovic (Adduktorenprobleme) verzichten mußte, nahm nur eine Änderung vor. Für Skripnik (Bänderdehnung im Knie) spielte Wojtala. Bei den Bayern - weiter ohne Helmer (Muskelprobleme), Zickler (Rückenprobleme) Basler (Grippe) und Scholl (Reha- Training) - ergab sich eine zweifache Rotation: Matthäus und Daei im Team, Fink und Jancker dafür auf der Bank.

Taktik: Werder gegen die Münchner Angriffsformation mit drei Manndeckern, wobei sich folgende Duelle ergaben: Wiedener auf rechts gegen Salihamidzic, der sich etwas zurückfallen ließ. Wojtala im Zentrum gegen Daei. Todt gegen den überragenden Brasilianer Élber, dessen Aktionen zumeist von der rechten Seite ausgingen. Die Rollenverteilung im Werder- Mittelfeld: Maximow sollte sich um Effenberg kümmern, Eilts rückte auf die linke Seite, Wicky zentral und der am weitesten nach vorn orientierte Mittelfeldmann, der es hauptsächlich mit Jeremies zu tun hatte. Die Gäste traten in der gewohnten Formation an: Matthäus wieder als Abwehrchef, diesmal jedoch eher in einer Ausputzerrolle, fast nur hinter den beiden Manndeckern Babbel und Linke, die wie gehabt auf ihrer Seite blieben und die Gegenspieler Bode und Frings übergaben. Strunz erneut auf rechts, dafür Jeremies auf seiner Lieblingsposition im zentralen Bereich.

Spielverlauf: Starker Beginn der Hausherren, verhaltener Start des Favoriten. Werder in der Anfangsphase, als die Bayern nicht in Schwung kamen, sogar mit einem Chancenplus. In dieser Phase neutralisierte Maximow sein Gegenüber Effenberg, der jedoch später seine Gefährlichkeit aufblitzen ließ - vor allem mit Zauberpässen in die Spitze auf Élber. Die Bremer sehr diszipliniert und geordnet, effektiv in der Abwehrarbeit, jedoch mit zunehmender Spielzeit harmloser in der Offensive. Bode allein auf weiter Flur. Auch die späte Einwechslung von Herzog änderte nichts mehr. Mit Routine und Cleverness bekam der Tabellenführer das Spiel nach Startproblemen in den Griff. Überragend der Brasilianer Élber, vom gar nicht einmal schwachen Todt nicht zu bremsen. Dazu eine nun sichere Deckung (Babbel zuverlässig, Linke souverän) und ein Mittelfeld, das dank Jeremies und Effenberg die Oberhand bekam.

Fazit: Ein glücklicher, jedoch nicht unverdienter Sieg der Münchner. Zumal Élbers "Abseitstor" korrekt war.

 
Quelle: www.kicker.de